Trauerbegleitung

„Trauer ist keine Krankheit,
nicht durchlebte Trauer kann aber krank machen.”

Für die meisten trauernden Menschen beginnt die schlimmste Zeit nach der Beisetzung:

Einsamkeit nimmt einen großen Raum
   - und keiner will es sehen.
So vieles wäre zu erzählen, mitzuteilen
   - und keiner will es hören.
Kälte und Distanz bestimmen die Tage und Nächte
   - und keiner ist da, der Wärme und Nähe schenkt.
Fragen und die ungewisse Zukunft quälen die Gedanken
   - und keiner ist da, der aushält.
Ratschläge von Gutmeinenden
   - und keiner teilt die Fragen und Sorgen.

Seit vielen Jahren begleiten wir in Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Verein TrauerWelten Menschen auf dem Weg durch die Trauer. Hauptanliegen dabei ist nicht der punktuelle und kurze Impuls oder ein Rezept zur Trauerbewältigung, sondern die individuelle und längere Begleitung der Trauer mitten im Alltag. Wir ermutigen, der Trauer Raum, Zeit und Ausdruck zu geben, all dies leben zu lassen, um so allmählich wieder Sinn und Lebensperspektive zu bekommen.
Gesellschaftliche Normen zwingen den Trauernden oftmals in ein Korsett, in dem normale Trauergefühle, wie Wut, Orientierungslosigkeit, Niedergeschlagenheit oder auch Neid keinen Platz haben und vielfach von der Umwelt sogar als krankhaftes Verhalten angesehen werden. Doch dem trauernden Menschen wird mehr und mehr bewusst, welche Schwere und Bedeutung in dem Verlust liegt. Unter Menschen fühlen sie sich oft wie das fünfte Rad am Wagen und die große Einsamkeit wird mitten in einer fröhlichen Runde noch unerträglicher. Um aber nicht aus der Norm zu fallen, versuchen trauernde Menschen dann „die Fassung zu bewahren”, vergeuden so unnötig Energien. Trauer will gehört, gesehen und gestaltet werden. Trauer braucht vor allen Dingen Erlaubnis, Zeit, Ausdruck, Vertrauen und Gemeinschaft.
Die intensive Beschäftigung im Seminar mit der eigenen Trauer als Lebensgefühl und Lebensperspektive will helfen, mit anderen Trauernden in Beziehung zu treten, Erfahrungen und Gefühle mitzuteilen, sie auszudrücken, um so, Schritt für Schritt, den schweren Weg durch die Trauer zu gehen, damit leben zu lernen und ganz allmählich dem Leben wieder einen Sinn und Perspektive zu geben.

Trauer will gelebt und nicht verdrängt werden.
Trauer will gehört, gesehen und gestaltet werden.
Trauer braucht vor allen Dingen Erlaubnis, Zeit, Ausdruck, Vertrauen und Gemeinschaft.
Trauer ist keine Krankheit, nicht gelebte Trauer kann hingegen auf Dauer sehr krank machen.

Die intensive Beschäftigung im Seminar mit der eigenen Trauer als Lebensgefühl und Lebensperspektive kann ein enormes Maß an Kreativität und Selbstbewusstsein stärken und freisetzen. Hierzu sind jedoch qualifizierte Trauerbegleiter notwendig.

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